Flakpanzer IV - "Kugelblitz"

MACO Bausatz 7208

Eigentlich ist dies kein richtiger Baubericht, da ich den Bau des Modells und des Dioramas nicht in einzelnen Schritten fotografisch festgehalten habe. Da ich aber die Bilder auf Modellbauforen.de zeigen will, werde ich Sie hier einstellen.

 

Zum Hintergrund: Ab 1943 hatte die deutsche Wehrmacht auf allen Kriegsschauplätzen die Luftüberlegenheit verloren, ab 1944 war diese vollständig an die Alliierten übergegangen. Besonders die alliierten Jagdbomber forderten hohe Verluste unter den deutschen Truppen.

Die bisher verfügbaren leichten Flugabwehrgeschütze vom Kaliber 2 cm erwiesen sich als zu schwach um die neuen, zum Teil gepanzerten Jagdbomber abschießen zu können. Die leichte Flak vom Kaliber 3,7 cm hatte eine zu geringe Schußkadenz um ausreichend Schutz zu bieten. Das Laden der Waffen mit Magazinen ( 2 cm) à 20 Schuß oder Ladestreifen (3,7 cm) erwies sich als zu umständlich und zeitaufwendig.

Mit der für Flugzeugbewaffnung entwickelten  3 cm Maschinenkanone 103 stand zum ersten mal eine Waffe mit Gurtzuführung und ausreichendem Kaliber zur Verfügung.

Waren die ersten Flakpanzer auf Fahrgestell des Panzer IV noch Behelfskonstruktionen wie der "Möbelwagen"  mit abklappbaren Panzerschilden oder besaßen oben offene Panzertürme wie der "Ostwind" und "Wirbelwind" (2cm Flak - Vierling oder 3,7 cm Flak als Bewaffnung) und waren unzulänglich bewaffnet , so stand mit dem Flakpanzer IV "Kugelblitz" zum ersten Mal ein Flakpanzer moderner Konstruktion mit geschlossenem Turm und ausreichender Bewaffnung zur Verfügung.

Bis zum Kriegsende wurden jedoch nur noch 3 - 5 Fahrzeuge gebaut, der Einsatz eines einzigen Fahrzeuges ist bisher durch Berichte belegt.

Der Verbleib von 3 Türmen dieses Fahrzeuges ist bisher bekannt.

 

 

 

 

 

 

Zum Modell:

Mir ist mal wieder ein Testspritzling in die Hände gefallen. Der Bausatz besteht aus einem Spritzling für die Kugelblitz - spezifischen Teile, also Flakturm mit Kalotte und die Oberwanne mit dem vergrößerten Turmdrehkranz und geänderter Frontpanzerung vor Fahrer- und Funkerplatz. Beim Serienbausatz wird dann ein kompletter Bausatz eines P IV aus dem Hause Revell als Basisbausatz beiliegen (ebenso wird dann bei den nachfolgenden Flakpanzern "Ostwind" und "Möbelwagen"/ 3,7 cm Flak verfahren werden).

 

Da mir nur der Spritzling für die Kugelblitzteile vorlag, habe ich auf einen P IV Ausf.H aus meinem Vorrat zurückgreifen müssen, da ich keine Ausf. J finden konnte.

Die Teile des Kugelblitz sind sauber gespritzt, teilweise mußten leichte Grate entfernt werden. Was mich allerdings nicht überrascht, da es sich um einen frühen Probespritzling handelt, der wahrscheinlich mit vermindertem Druck gespritzt wurde.

Trotzdem kommen alle Details schon sauber raus, die Paßgenauigkeit ist, wie von Produkten aus dem Hause Maco gewohnt, erstklassig. Die vier Luken des Turmes weisen eine einfache, aber ausreichende Detaillierung auf. So kann man Sie auch bei einem aus der Schachtel gebauten Modell ohne Zurüstteile durchaus geöffnet darstellen.

Gleiches gilt für die Rohre der 3 cm MK 103, hier besonders die Mündungsbremsen. Durchaus ausreichend, wer jedoch mehr will (wie ich;-) ), der kann auf die erstklassigen gedrehten Rohre aus dem Hause Schatton zurückgreifen.

Bei den Bausatzrohren stehen die Mündungsbremsen bei Einbau nach Plan waagerecht parallel. Eigentlich sollten Sie beide nach innen geneigt sein, dies ließ sich aus produktionstechnischen Gründen nicht anders machen, wie mir Matthias Conrad von MACO mitteilte. Ist kein Beinbruch, zwei saubere Schnitte, etwas Plastikkleber und schon stimmt das ganze.

Auch die Paßgenauigkeit der MACO-Teile mit den Revellteilen ist erstklassig, hier waren keine Nacharbeiten nötig (ausser denen, die beim Bau eines Revell-P IV ohnehin anfallen).

Der Bau ging schnell und problemlos vonstatten, ich bin bereits in der Lackierphase.

Ich habe mich für eine dunkelgrüne Grundfarbe entschieden, dazu kommen dunkelgelbe und braune Streifen.

Ober- und Unterwanne sind noch nicht verklebt, da die Lackierung im Fahrwerksbereich noch nicht abgeschlossen ist.

Für das Funker-MG habe ich ein  gedrehtes Rohr von Aber genommen.

Wie man nebenbei sehen kann, habe ich auch schon mit dem Diorama angefangen.

Von der Konzeption her habe ich mich an der einzigen bekannten Einsatzgeschichte eines "Kugelblitz" orientiert.

Dieser Einsatz fand in Thüringen bei Spicha statt. Auf dem dortigen "Spatenberg" wurden anhand von Zeitzeugenberichten Teile des zerstörten Turmes gefunden. Anfang April 1945 soll dieser "Kugelblitz" dort im Rahmen rasch zusammengeraffter Kräfte gegen US-Truppen eingesetzt worden sein. Amerikanische Aufklärer wurden an einer nahe gelegen Kraftwerksbrücke von deutschen Truppen unter Beschuß genommen und mußten sich unter Verlusten zurückziehen. Daraufhin nahm eine große Zahl von US-Panzern die vermuteten deutschen Stellungen in diesem Raum, dabei auch der Spatenberg, unter einen heftigen Dauerbeschuß. Dadurch wurden zwei auf dem Spatenberg stehende Panzer III und der Flakpanzer beschädigt / zerstört.

 

Ich habe also als Basis ein ansteigendes Gelände gewählt, im Vordergrund führt ein schmaler Weg den Hang hinab.

Die Basis für das Diorama bildet ein Holzschild aus dem Bastelbereich, das Gelände darauf wurde aus Blumensteckschaum vorgeformt und dann mit Molto Holz-Reparaturspachtel überzogen, in den Katzenstreu als Steine eingedrückt wurden. Das ganze wurde dann mit Tamya-Acrylfarbe lackiert. Die Baumrohlinge sind echte Baumwurzeln, im Wald von umgestürzten Bäumen "geerntet" und getrocknet.

Wie man am vorderen Baum sieht, ist die Rindenstruktur der Birke auch auf der Wurzel sehr schön vorhanden.

Mittels verschiedener Sorten Modellbaugras von Mininatur, Bruchstücken von feinen Wurzeln, Laub- und Blättermaterial aus dem Eisenbahnzubehör und wasserverdünntem Weißleim wurde dann der Waldboden mit Unterholz erstellt.

Die feinen Äste der Bäume entstehen aus Meerschaum /Seemoosästchen, die mit Belaubungsmaterial von Noch beflockt wurden.

Jetzt muß ich nur aufpassen, das der Hauptdarsteller nicht zu gut getarnt wird und aus dem Blickfeld verschwindet.

So langsam wächst der Wald zu. Die feinen Verästelungen des Seemoos zusammen mit dem Belaubungsmaterial von Noch ergeben ein sehr natürliches Bild.

Am kleinen Baum rechts habe ich die Äste etwas zurückgeschnitten, damit man den Kugelblitz auch sehen kann. Tarnung gegen Luftsicht war 1945 für deutsche Fahrzeuge überlebenswichtig, aber hier versuche ich einen Kompromiß zu finden zwischen realitätsnaher Darstellung und der Präsentation des Modells.

Am Unterholz habe ich auch weitergearbeitet - so habe ich, auf diesem Bild zwar schlecht zu erkennen, ein paar Büsche / Baumschößlinge gesetzt.

Dank der Hilfe meines Modellbaufreundes Rico habe ich einen passenden Rahmen.

Jetzt muß ich mir nur noch was ausdenken, um die Ecken auszufüllen. Komplett bis auf die Höhe des Dios anzuspachteln habe ich nicht wirklich Lust.

Der Rahmen ist zwischenzeitlich schwarz lackiert.

Die Ecken sind gespachtelt, lackiert und begrünt, der Rahmen hat seine erste Lackschicht. Wenn das Diorama ganz fertig ist, wird der Rahmen dann nochmals überlackiert und versiegelt.

Jetzt folgen noch ein paar Impressionen des Dios. Es ist fast fertig, nur die beiden Bäume hinten rechts im Wäldchen müßen noch etwas begrünt werden. Das ist von vorne aber nicht zu sehen.

Und noch zwei Spielereien mit Figur.

Nachdem das Diorama soweit fertig ist, das ich später nur noch das fertige Modell einpassen muß, habe ich laaangsam am Kugelblitz weitergearbeitet und die ersten Figuren begonnen.

Der Richtschütze sitzt auf dem Turm und beobachtet den Luftraum. Da ich die oberen Lukenklappen offen darstellen wollte, um die innere Detaillierung der Luken zu zeigen, brauchte ich eine Figur, die den Blick in den Innenraum versperrt und gleichzeitig der Gesamtsituation entspricht. Eine Figur, die nur mit Teilen des Oberkörpers aus der Luke ragt, hätte der Dargestellten Szene nicht entsprochen.

 

Hier zeigt sich der Nachteil eines frühen Probespritzlings - durch Probleme beim Auswerfen aus der Form hat sich die Turmkalotte vorne gedehnt. Es war praktisch unmöglich, den Ring ohne Verzug auf die Turmplatte zu kleben. Trotz wiederholter Prüfung des korrekten Sitzes hat sich der Turm insgesamt etwas verzogen. Da der Spalt vorne am Turm nicht ohne größeren Aufwand zu beheben wäre, habe ich mich entschlossen, es so zu lassen und mit dem Spalt zu leben.

Dies ist eines der Probleme, welche derzeit durch den Formenbauer behoben werden.

Die Tarnstreifen aus Dunkelgelb und Rotbraun von tamya wurden frei Hand aufgetragen. Da das Fahrzeug kurzfristig zum Einsatz befohlen wurde, habe ich einen improvisiert und frei Hand aufgetragenen Tarnverlauf für das Original angenommen.

Auch mit den ersten Detailbemalungen habe ich begonnen.

Die verkehrtherum getragene Basecap ist übrigens keine Erfindung amerikanischer Rapper, es gibt einige Bilder, die diese Tragweise von Schirmmützen schon bei deutschen Soldaten im WW 2 belegen.

Die Figur ist nur grob zusammengeklebt, da muß noch einiges an Arbeit geleistet werden.

Schön zu sehen sind hier die Schweißnähte an der Turmkalotte, Sie entsprechen dem origial sehr genau.